Wer schon einmal die Aufgabe hatte, einen oder mehrere Workshops durchzuführen, wird – neben potentiellen inhaltlichen Fragen – direkt mit einem Klischee wie aus dem Showgeschäft konfrontiert: „Nutzen Sie Powerpoint? Und brauchen Sie ein Mikro?“
Natürlich stellen sich solche Fragen bei Online-Workshops weniger, aber hier soll es eben nicht um die richtigen technischen Hilfsmittel gehen, sondern um die Frage, wie sicherzustellen ist, dass das Richtige dabei herauskommt. Und auch hierbei gibt es natürlich Fallstricke. Denn manchmal sollen Workshops nur als Bestätigung einer sowieso auszuführenden Herangehensweise dienen, und es sind nur Ergänzungen und Anregungen wirklich gefragt. Bei anderen Workshops kann es sein, dass sie so offen gehalten sind, dass sie gar nicht nachhaltig und zielführend sein können. Beidem ist beizuhelfen, und das vor allem vor und nach der Veranstaltung.
Die Vorbereitung
Inhalte müssen natürlich meist den Auftrags- und Geldgebern gefallen, es ist aber durchaus möglich, schon im Voraus „goldene Brücken“ und „Schlupflöcher“ vorzubereiten, die – zum Beispiel bei einer Atempause an der richtigen Stelle des Einführungsvortrags und nicht erst bei einer „Fragerunde“ – kritische Nachfragen ermöglichen. Es ist aber ebenso wichtig, vorher zu eruieren, wer überhaupt teilnimmt, um so Horizont und Erwartungshaltungen der Teilnehmer abschätzen zu können: Wird es eher extrem fantasievoll, wenn man nicht gegensteuert? Oder drohen Sachzwänge und Hackordnungen, kreatives wie zielführendes Denken zu unterlaufen? So etwas kann am besten im Vorfeld, beispielsweise durch (kurze) Eingaben der Teilnehmer, abgefragt und minimiert werden.
Die Nachbereitung
„Wer schreibt, der bleibt“, heißt es nicht umsonst, und daher sind Verschriftlichungen von Ergebnissen immer ebenso wichtig wie heikel: Hält man sich an das tatsächlich Gesagte, mag das für ein internes Protokoll in Ordnung sein. Liest sich ein Protokoll zu technokratisch, finden sich die Teilnehmer wahrscheinlich nicht wieder. Und ebenso gilt: Es darf und soll ja weitergehen! Also müssen zwar wahrscheinlich konkrete Vorschläge und/oder Maßnahmen erarbeitet werden, es dürfen aber auch offene Fragen notiert werden. Denn: Nach dem Workshop ist vor dem Workshop.